Der Sommer ist da! Nicht nur temperaturmäßig, sondern auch kalendarisch. Die Sonne hebt einerseits meine (und hoffentlich auch deine 😄) Laune und andererseits auch den Vitamin D Spiegel im Körper. Damit Vitamin D im Körper gebildet werden kann, braucht es die UVB-Strahlen der Sonne. Vitamin D ist im Grunde gar kein Vitamin, sondern ein Hormon. Es ist wichtig und unverzichtbar für die Knochengesundheit, allerdings noch wichtiger für das Immunsystem. Es schützt nachweislich gegen das Herz-Kreislauf-System und wirkt sich positiv bei Stoffwechselerkrankungen aus (zB Diabetes-Typ-1). Eine dänische Studie hat gezeigt, dass ein ausreichender Vitamin D Spiegel die Sterblichkeit nach einem Herzinfarkt um 81 % senkt. Aber darum soll es in diesem Blog Beitrag nicht im Detail gehen. Vielmehr darum, wie du dich, deine Haut und deine Gesundheit vor der schädlichen UVA-Strahlung der Sonne schützen kannst. Und auch, wie du deine Haut nach dem Sonnen optimal pflegst. Also einen natürlichen Sonnenschutz ganz ohne Chemie und ungesunden Inhaltsstoffen.
Wie du einen Sonnenbrand vermeiden kannst
Der natürlichste Sonnenschutz ist auf jeden Fall mal lockere und leichte Kleidung und eine Kopfbedeckung zu tragen. Über die Mittagszeit nicht der direkten Sonnen aussetzen und dich generell vorwiegend im Schatten aufhalten. Wenn du ins Schwimmbad, an den See oder ans Meer fährst, Wandern oder Rad fahren gehst macht es Sinn, dich mit Sonnencreme einzuschmieren. Es gibt Unmengen an Sonnenschutzcremes auf dem Markt. Wobei nicht zwangsläufig die teuren Produkte namhafter Hersteller immer die Besten sind. Ganz im Gegenteil. Öko-Test hat 21 Produkte getestet. Die gute Nachricht: vier davon schneiden mit Bestnote ab. Die schlechte Nachricht: Mit einigen Cremes schmieren wir uns bedenkliche Stoffe auf die Haut.
Welche Vorteile hat natürlicher Sonnenschutz?
Natürlicher Sonnenschutz hat einen ganz klaren Vorteil: Er ist frei von schädlichen und gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffen, wie zB Benzophenon (= ein Zerfallsprodukte des UV-Filters Octocrylen und kann krebserregend sein), PEG-Verbindungen, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Viele davon gelten als Allergieauslöser und manche sogar als krebserregend. Fast alle aber reichern sich in der Umwelt an.
Die gesündere Alternative sind Sonnenschutzcremes aus der Naturkosmetik. Sie haben einen mineralischen Filter, wie Titanoxid und Zinkoxid. Diese Stoffe sind zwar auch nicht zu 100 % gesund, weil auch Titanoxid inzwischen als vermutlich krebserregend eingestuft wird – wenn man es einatmet. Aber wie gesagt, immer noch eine gute Alternative zu den chemischen Filter.
Am gesündesten für deine Haut, deinen Körper und deinen Organismus sind Sonnenschutzcremes aus 100 % naturreinen Produkten. Du kannst sie auch recht einfach zu Hause selbst herstellen.
Welche pflanzlichen Öle du verwenden kannst
- Jojobaöl
Jojobaöl ist ein großartiges Feuchtigkeitsschutzmittel. Es ist unserem Hauttalg sehr ähnlich und schützt nicht nur den Hydrolipidmantel, sondern wird auch in die Hornschichtbarriere integriert. So wird der Feuchtigkeitshaushalt der Haut reguliert und stabilisiert. Außerdem hat es wertvolle Fettbegleitstoffe wie zum Beispiel den Vitamin-E-Komplex und Provitamin A. Und: es schützt vor UV-Strahlen, freien Radikalen und Umwelteinflüssen. - Kokosöl (Kokosfett)
Das Kokosfett zieht schnell ein und gibt ein besonders gutes Hautgefühl. Es schützt nachhaltig vor Feuchtigkeitsverlust und eignet sich hervorragend bei warmer, rötlicher und irritierter Haut. Es ist leicht kühlend und beruhigend. Das bedeutet, du kannst dich auch nach dem Sonnenbaden mit Kokosöl eincremen. - Kakabobutter
Die Kakaobutter hat sehr viele verschiedene Fettbegleitstoffe und ist damit eine wichtige und wertvolle Grundlage für Hautpflegeprodukte. - Bienenwachs
Bienenwachs ist sehr gut bei sensibler und strapazierter Haut, weil es einen regenerierenden Effekt hat. Es enthält unter anderem Vitamin A, das bis zu einem gewissen Grad die UV-Strahlen abfängt. Aber auch bei einem Sonnenbrand, trockener Haut oder durch Chlorwasser beanspruchte Haut kannst du Bienenwachs in deine Hautpflegeprodukte mischen. ACHTUNG: Verwende Bienenwachs nicht, wenn du eine Allergie gegen Bienenprodukte hast! - Mangobutter
Mangobutter ist gut verträglich und hat tolle rückfettende Eigenschaften. Es regeneriert die Haut und macht sie geschmeidig, zart und weich. Zusätzlich schützt sie hervorragend gegen Feuchtigkeitsverlust, Umwelteinflüssen und UV-Strahlen. - Mandelöl
Der Klassiker in der Hautpflege. Es dringt tief in die Haut ein, pflegt sie und macht sie geschmeidig und weich. Vor allem trockene und empfindliche Haut profitiert von den schützenden und reizlindernden Eigenschaften. Ideal für sonnenbeanspruchte Haut.
Welche ätherischen Öle sich eignen
Ätherische Öle selbst bieten keinen UV-Schutz. Aber als duftende und hautpflegende Begleiter kannst du deinen natürlichen Sonnenschutz und deine After-Sun-Hautpflege damit ergänzen. Besonders eignen sich dafür folgende ätherischen Öle:
- Lavendel fein
- Rose
- Weihrauch
- Rosengeranie
- Palmarosa
- Manuka
- Immortelle
- Jasmin
- Kamille blau
- Myrrhe
- Patchouli
- Sandelholz
- Vetiver
All diese ätherischen Öle haben sehr gute hautpflegende und zellregenerierende Eigenschaften.
Wie du natürlichen Sonnenschutz selbst herstellst
Das benötigst du für 100 ml natürliches Sonnenschutzöl:
- Ein ausgekochtes Gefäß, das 100 ml umfasst. Das kann eine Braunglas Flasche oder auch ein Tiegel sein. Was dir lieber ist.
- 30 ml (ca 2 EL) Jojobaöl
- 30 g (ca 3 EL) Kokosöl
- 30 g (ca 3 EL) Kakaobutter
- 10 g (ca 1 EL) Bienenwachs oder Mangobutter
- 10 Tropfen Sanddornfruchtfleischöl
- 5 Tropfen ätherisches Öl Rose
- 15 Tropfen ätherisches Öl Lavendel fein
Zubereitung: Kokosöl, Kakaobutter und Bienenwachs oder Mangobutter langsam bei kleiner Flamme im Wasserbad schmelzen. In ein geeignetes Gefäß leeren und abkühlen lassen. Dazwischen immer wieder umrühren oder schütteln. Wenn die Masse lauwarm ist das Jojobaöl und die ätherischen Öle hinzufügen und nochmals umrühren oder schütteln. Fertig ist dein natürlicher Sonnenschutz.
Gut zu wissen: Das Sanddornfruchtfleischöl ist DAS Öl, wenn es um natürlichen Sonnenschutz geht. In meinem Blog Beitrag „Was hilft bei Sonnenallergie“ erfährst du mehr darüber.
Wie du eine After-Sun Hautpflege selbst machst
Wenn du lange und oft in der Sonne warst braucht deine Haut wertvolle Pflege mit Inhaltsstoffen, die regenerierend sind. Verwöhne deinen Körper mit Pflege und Duft.
Das brauchst du für 100 ml After-Sun Pflegeöl:
- Ein ausgekochtes Gefäß, das 100 ml umfasst, zB eine Braunglas Flasche
- 50 ml Rosenhydrolat
- 50 ml Mandelöl
- 8 Tropfen Sanddornfruchtfleischöl
- 4 Tropfen ätherisches Öl Rosengeranie
- 4 Tropfen ätherisches Öl Lavendel fein oder Sandelholz
- 2 Tropfen ätherisches Öl Orange süß
Zubereitung: Das Hydrolat und das Mandelöl in das Gefäß leeren, das Sanddornfruchtfleischöl und die ätherischen Öle dazugeben und schütteln. MERKE: Vor jedem Gebrauch gut schütteln damit sich alle Inhaltsstoffe gut vermengen.
Dein After-Sun Pflegeöl ist ca 2 Wochen haltbar und kann von der gesamten Familie verwendet werden. Anmerkung: Babys sollten sowieso nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Zur Pflege reicht hier ein 100 % naturreines Mandelöl.
Mir sind Qualität und Regionalität sehr wichtig! Deshalb verwende ich sehr gerne die Produkte der Firma feeling* und Tiroler Kräuterhof*.
Liebe Grüße,
deine Melanie
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